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Sozialcourage Gemeinsam altern

Lebensabend auf dem Bauernhof

Auf dem Pusch-Hof im Westerwald leben Senioren mit Demenz, Parkinson oder Schlaganfall mit Alpakas und Hühnern – ein Modell gegen Einsamkeit und für nachhaltige Pflege.

Gut gegen Einsamkeit: Der Pflegebauernhof könnte ein Zukunftsmodell für die alternde Gesellschaft werden – und für wirtschaftlich gefährdete Höfe.

Zwei Frauen und vier Männer mit Äpfeln in der Hand sitzen auf der Schaufel eines Traktors.Gemeinsam schmeckt jeder geerntete Apfel besser.Zukunft Pflegebauernhof Pusch

 

Mit der Pflegebedürftigkeit seiner Oma fing alles an. Sie wollte unbedingt dort sterben, wo sie geboren worden war: auf dem mehr als 250 Jahre alten Bauernhof der Familie Pusch in Marienrachdorf im Westerwald. Also suchte ihr Enkel Guido vor 15 Jahren nach einer Lösung, um diesen Wunsch zu erfüllen: Er entschied, das alte Haus für die Großmutter und eine erste Senioren-Wohngemeinschaft umzubauen. Mit diesem Schritt eröffnete sich für die Puschs eine ungeahnte Perspektive: der Pflegebauernhof. Längst hat Guido Pusch das Potenzial der sozial-ökologischen Landwirtschaft erkannt: "Menschen, Tiere und die Umwelt profitieren vom gemeinsamen Miteinander", sagt der gelernte Maschinenbaumleiter und Nebenerwerbslandwirt. Er weiß, wie wichtig es ist, so lange es eben geht, eine sinnvolle Aufgabe zu haben, gebraucht, statt bloß bespaßt zu werden. Und auf dem 1771 erbauten Hof gibt es immer etwas zu tun – in der Werkstatt, in der Küche oder im Stall. Dieter, Uwe und Jürgen, deren Nachnamen hier keine Rolle spielen, warten wie jeden Morgen nach dem Frühstück darauf, die Alpakas auf die Weide führen zu können. Jeder bekommt ein Halfter in die Hand, ein Stück Verantwortung. Im Pulk geht’s durch das Dorf, vorbei an der Wiese mit den zwei Dutzend Junggänsen, die hier bis Weihnachten großgezogen werden. "Die Tiere tun den Bewohnern gut, sie beruhigen und haben therapeutische Wirkung", erzählt Ehefrau Alex Pusch. Vor nicht allzu langer Zeit hängte die Sozialversicherungsfachkraft ihren Job an den Nagel und betreut seitdem die Bewohner:innen auf dem Hof. Selbst nicht mehr mobilen Menschen ermöglicht das Team den Kontakt: Neben Hofhund, Alpaka und Riesenhase durfte sogar das Schwein Wilma schon mal mit aufs Zimmer von bettlägerigen Menschen.

Bleiben bis zum Schluss

Kräftig reibt Guido den Rücken der Sau. Sie grunzt und schüttelt ihren massigen Körper, die herzhafte Massage gefällt ihr. In wenigen Wochen wird sie Ferkel werfen. Thomas freut sich schon sehr auf den Nachwuchs. Er war selbst Nebenerwerbslandwirt, bis er an Parkinson erkrankte. Seine linke Hand zittert unaufhörlich. Als er nebenan im Hühnerstall das Federvieh zetern hört, ist er sogleich zur Stelle. Trotz seines Handicaps fängt er die Hühner ein und hält sie der impfenden Tierärztin hin. "Keine Angst", sagt sie zu dem aufgeregten Tier, "der Kopf bleibt dran." Noch viel mehr Hühner picken und scharren auf der Wiese neben den Bienenstöcken oberhalb der Alpakaweide. Jürgen sammelt gerade Eier ein. Eines legt er für die Raben hin, die im Gegenzug das Federvieh vor Raubvögeln schützen. Zurück auf dem Hof wird er das Gelege sortieren, in Kartons packen und in den kleinen Schrank vorm Haus stellen. Zehn Stück für vier Euro. Jürgen war ein Professor in Hamburg. Ein kluger Kopf, von dem die Demenz seit einigen Jahren Besitz ergreift. Inzwischen hat der große, schlanke Mann seine Krankheit akzeptiert. "Allerdings ist mir bange davor, eines Tages nicht mehr zu wissen, was ich tue", sagt er. "Darf ich bleiben bis zum Schluss?" Das ist ganz oft die erste Frage, die Interessenten aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland am Telefon stellen. Guido Pusch kann sie alle beruhigen: "Wer möchte, kann bei uns seinen letzten Atemzug tun", sagt er. Gerade erst war die gesamte Gruppe bei der Beerdigung einer Bewohnerin. Ihr Zimmer steht leer, aber schon bald wird jemand Neues einziehen, die Warteliste ist lang.

Die Mischung muss passen

22 Bewohnerinnen und Bewohner kann der Pflegebauernhof beherbergen. Es gibt eine Neuner- und eine Achter-Wohngemeinschaft, außerdem eine Fünfer-WG, in der Männer und Frauen leben, die bislang noch wenig Unterstützung brauchen. "Die Mischung muss passen", sagt Guido Pusch. Damit meint er sowohl den Grad der Einschränkung als auch die Charaktere der Menschen. "Einige waren Manager mit viel Verantwortung. Ihnen fällt es oft nicht so leicht, sich in eine Gruppe einzufügen", sagt der Landwirt, blaues Hemd und Arbeitskleidung. Und steigt auf den Traktor. Gerne nimmt er einen oder mehrere seiner Gäste mit aufs Feld - zum Heuwenden, zur Apfelernte oder auch zum Sträucherschneiden. So geht Betreuung ganz nebenbei.

Im Wohnzimmer spielt Gabi mit einigen Bewohnerinnen Ball. "Helga!", ruft sie und wirft. Helga boxt den Ball zu Maria, die seit einem Schlaganfall im Rollstuhl sitzt und nicht mehr sprechen kann. Gisela fängt, Reinhold grinst und Günther guckt zu. Gabi ist seine Tochter, die ihn und, wie sie betont, auch alle anderen regelmäßig besucht. "Es ist erschreckend, wie wenige Angehörige kommen", sagt sie und wirft den Ball erneut durch den Raum.

Rund-um-die-Uhr-Versorgung

Um alle, die wie Maria oder Ute nicht mehr so mobil sind, kümmern sich Fachkräfte vom privaten Pflegedienst "Natürlich", einem Kooperationspartner des Pusch-Hofs, rund um die Uhr. "Es ist so schön, dass ich bei den Menschen auch mal eine halbe Stunde am Bett sitzen, zuhören, lachen oder auch mit ihnen weinen kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben", sagt Pflegerin Sarah. Sie hat in Altenheimen gearbeitet und weiß, wie man dort gegen die Uhr anrennen muss.

Guidos Tochter Samira hat die stellvertretende Pflegedienstleitung inne. Alex ist über diese Berufswahl sehr erleichtert, denn: "Nur wenn alle mitmachen, funktioniert der Familienbetrieb."
"Ich brenne für diese Idee", sagt Guido. Er hofft, noch viel mehr Landwirtinnen und Landwirte für dieses inzwischen vielfach ausgezeichnete Projekt begeistern zu können. Derzeit sind bundesweit etwa 20 kleine Neben- und Vollerwerbshöfe am Umbau zum Pflegebauernhof interessiert. Immer wieder lädt Guido Kolleg:innen nach Marienrachdorf ein und ermuntert sie zu dem zukunftssicheren Schritt. "Der Bedarf ist riesig und wird angesichts des demografischen Wandels noch viel größer werden. Der Pflegebauernhof füllt diese Lücke", sagt er.

Zwei Bewohner des Pflegebauernhofs sitzen auf einer Bank im Freien umgeben von Gänsen.Den Bewohnerinnen tun die Tiere gut. Sie beruhigen und vermitteln das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun.Zukunft Pflegebauernhof Pusch

Perspektive für kleine Höfe

Guido Pusch gilt in Deutschland als einer der Vorreiter in Sachen Green Care. Andere Länder sind da weiter. In Norwegen und den Niederlanden gibt es laut einer Studie aus Maastricht jeweils über 1000 Pflegehöfe. Auch für sie gelten die Vorteile, die Guido Pusch immer wieder aufzählt: "Die Menschen leben in einer familiären Atmosphäre, haben sinnvolle Aufgaben, erleben vertrauensvolle Beziehungen und Gemeinschaft", sagt Guido Pusch. Mit den zusätzlichen Einnahmen im Hintergrund können Landwirte freier wirtschaften, das Tierwohl stärken, mit seltenen Rassen die Artenvielfalt fördern. Der Hof schafft erfüllende Arbeitsplätze für Pflegende und Betreuende und bleibt erhalten. Und das alles kostet deutlich weniger als eine Unterbringung in einem konventionellen Altenheim. Am späten Nachmittag geleiten die Senioren ihre Alpakas zurück in den Stall. Immer wieder bleibt die Anführerin abrupt stehen und macht einen langen Hals. "Alpakas sind Herdentiere, die warten aufeinander und lassen keinen zurück", sagt Alex Pusch. Leise fügt sie hinzu: "Von Tieren können wir noch was lernen."

Zwei alte Bewohnerinnen des Pflegebauernhofs sitzen an einem Holztisch und schälen Äpfel.Auf einem Bauernhof gibt es immer was zu tun. Und aus den Äpfeln entsteht ein guter Kuchen.Zukunft Pflegebauernhof Pusch

Autor/in:

  • Andrea Hösch
Sozialcourage Ausgabe Sozialcourage, 2/2025: caritas.de
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