Augsburg, 04.05.2024 (pca). "Es ist ein Irrtum zu glauben, man sei frei, wenn man seinen Willen bekommt", so Dr. Celina von Bezold, Philosophin mit Schwerpunkt Palliativmedizin und Hospizarbeit, die Hauptrednerin des Fachtages. Vielmehr bestehe Freiheit darin, "etwas geschehen lassen zu können. Es anzunehmen, es zu akzeptieren. Darin lässt sich Kraft schöpfen. Wenn das Leben zu Ende geht, kann ich das nicht ändern, unabhängig davon wieviel ich will. Das kostet Kraft. Und bin ich dann noch frei?" Ein Denkkonzept, dass dem sterbenden sowie dem betreuenden Menschen neue Wege ermöglicht. Eine sehr rege Diskussion im Anschluss zeigte, wie groß das Interesse der Teilnehmenden an dieser Thematik ist. "Aber wie verhält es sich mit dem "Müssen"?", wollte ein Teilnehmer wissen. "Beispielsweise müssen wir atmen, solange wir sind. Maßgeblich sind die Situationen, in denen das Individuum entscheiden kann, einen Willen formulieren kann", so v. Bezold. Damit zeigte sie ein Spannungsverhältnis zwischen dem individuellen Freiheitsgefühl und dem Zustand des Wollens.
Ambulante Hospizdienste begleiten und beraten Menschen in ihrer letzten Lebensphase sowie deren Angehörige. Die Hospizbegleiter leisten psychosoziale Betreuung. Eine Aufgabe, die die Begleitenden emotional sehr beansprucht. Es ist ein Dienst, der seit seiner Entstehung in den 1960-er Jahren als Ehrenamt besteht.